Studentenwort des Jahres 2021: Alle Jugendwörter in einer Liste

21.11.2019

FunLebenSpaß & LustigesStudiumStudierendenwort des Jahres
Author: Julia
Autor*inJulia
Studierender posiert für Foto

„WTF?!” haben wir uns gedacht, als der Langenscheidt-Verlag verkündete, dass 2019 kein Jugendwort des Jahres gekürt wird. Aber: Da wir mit Jobmensa nicht nur über die größte Plattform für Studentenjobs verfügen, sondern auch der Babo unter den Ehrenmännern und -frauen sind, waren wir so fly und haben uns der Sache in Form einer Umfrage zum Studentenwort des Jahres angenommen. Neben „Bratan" (russ. Bruder) oder „Habibi" (arab. Geliebter) standen den Teilnehmer*innen außerdem Begriffe wie „Gönnjamin" (jmd., der sich etwas gönnt/leistet), das deutsche Klischees persiflierende "Alman" oder „Lellek" (poln. für Ziegenmelker) zur Auswahl.

Wie war das nochmal mit dem Jugendwort des Jahres?

Seit 2008 sollte die Wahl zum Jugendwort des Jahres die sich wandelnde Jugendsprache dokumentieren. Ins Leben gerufen wurde diese Aktion damals vom Langenscheidt-Verlag. Es folgte eine allgemeine Kritik: Man warf dem Veranstalter vor, die Abstimmung lediglich zu Werbezwecken zu nutzen. Hintergrund sei das Marketing für das Lexikon „100 Prozent Jugendsprache". Darüber hinaus gab es diverse Zweifel an der Methodik, da Internetnutzer aller Altersgruppen daran teilnehmen konnten ‒ nicht nur Jugendliche.

Anfang dieses Jahres kaufte der zur konkurrierenden Klett-Gruppe gehörende Pons-Verlag dann Langenscheidt auf, weshalb das Jugendwort des Jahres 2019, aufgrund von interner Umstrukturierung, entfiel. Aber glücklicherweise liefern wir Ersatz: mit dem Studentenwort des Jahres!

Studentenwort des Jahres: Ask the Community!

Das Phänomen Jugendsprache ist in Deutschland kein neues. Bereits seit dem 18. Jahrhundert sammelten Student*innen, die damals im Vergleich deutlich jünger waren als heute, ihrem Jargon zugehörige Begriffe in speziellen Wörterbüchern. So auch Goethe, der ein kleines Potpourri an Studentenwörtern zusammenstellte. Langfristig gesehen hatte die Studentensprache somit großen Einfluss auf die deutsche Standardsprache.

Interessant ‒ so dachten wir uns ‒ wäre es doch mal herauszufinden, wie sehr sich die heutige Jugendsprache von der Studentensprache unterscheidet. Während andere anhand der Google-Suchanfragen ein Ranking zum Jugendwort des Jahres starteten, haben wir einfach unsere Community gefragt und das Studentenwort des Jahres 2019 gekürt.

Alman versus safe ‒ eine knappe Geschichte

Das Ergebnis der direkten Befragung: „Alman” ging aus einem Kopf-an-Kopf-Rennen als Sieger hervor und ist somit Studentenwort des Jahres 2019. Ganze 25 % der insgesamt 5247 Teilnehmer entschieden sich für den Begriff, der von der jungen Generation gern benutzt wird, um sich über eine Person lustig zu machen, die besonders klischeehaft deutsch ist. Bekannt wurde das eigentlich türkische Wort auch durch die in den Social Media kursierenden „Alman-Memes”. Darauf folgt "safe", das sich nur knapp geschlagen geben musste.

Studentenwort des Jahres: die Top 5

23 % der Studierenden gaben an, "Safe" sei ihr Lieblingswort. Es bedeutet kurz und knackig: „Soviel ist sicher”. Nach "Alman" und "safe" folgt „Cringe!” (etwas oder jemand ist richtig peinlich) mit schon deutlichem Abstand (10 %) auf dem 3. Platz. "Gönnjamin" landete in einem wahren Fotofinish (+4 Votes) vor "Habibi / Habibti" auf Rang 4 ‒ beide erhielten jeweils 8 % der Stimmen. Ebenfalls interessant: „Bratan und Bratina” (s. o.) mit 5 % auf dem 7. Platz. Diese Wortschöpfung geht auf den Rapper Capital Bra zurück. Gemeint ist hier ein besonders enger Kumpel oder eine wirklich gute Freundin.

Jobmensa Fazit

Studentenwort gleich Jugendwort? Insgesamt haben wir 10.000 Studierende unserer Jobmensa Community befragt, von denen sich knapp die Hälfte an der Umfrage beteiligten. Unter den Teilnehmer*innen waren nahezu gleich viele Frauen wie Männer. Während ca. 30 % im Alter von 18–24 Jahren* abstimmten, waren es die Studierenden im Alter von 25–34 Jahren, die mit 70 % den Großteil ausmachten. Letztere Personengruppe würde man wohl nicht mehr zu der klassischen Jugend zählen, die Teilnahme der Abstimmung lässt jedoch vermuten, dass die Begriffe des Jugendjargons durchaus auch im allgemeinen studentischen Kosmos anzutreffen sind. Letztlich steht hier ja sowieso der Spaßfaktor im Vordergrund.

*(Durchschnittsalter Studierender in Deutschland liegt bei 23,4 Jahren; vgl. Fachkraft 2030) .