5 Regeln für Bibliotheks-Rambos: Der Bib-Knigge für mehr Harmonie

29.07.2015

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Author: Anna
Autor*inAnna
Studierende sitzt mit einem Becher Kaffee in der Bibliothek

Die Uni-Bibliothek: letzte Bastion ungestörten Lernens und ruhiger Arbeitsatmosphäre. Hier findet man hoffentlich die nötige Konzentration für einen Lernmarathon in der Klausurenphase. Umso wichtiger, dass sich in der Bib auch alle nach diesem Mantra verhalten – das ist aber bei weitem nicht immer so. Falls demnächst wieder ein rücksichtsloser Bibliotheks-Rambo dir deine Lernphase zerstören will, zeig ihm unseren Bibliotheks-Knigge!

Es gibt fünf elementare Regeln, die eigentlich für jeden selbstverständlich sein sollten und es trotzdem oft nicht sind.

Nummer 1: El Clasíco – die Lautstärke

Es ist kaum zu glauben aber du hast es geschafft – es ist 8 Uhr morgens und du sitzt in der Bibliothek, bereits einen Stapel Bücher aufgetürmt, Laptop aufgeklappt und mit Kaffee vollgepumpt. Kurz: Du bist sowas von motiviert dir jetzt richtig einen abzulernen. Um dich herum geht es den meisten genauso. Aber dann taucht sie auf: die Gruppenarbeit. Fünf quiekende und schnatternde Mädels, die die Bib als Ersatz für ihr noch nicht geöffnetes Szene-Café benutzen und ihre Präsentation nun natürlich mitten in der Bib lautstark besprechen müssen. Böse Blicke deinerseits werden gekonnt ignoriert und auf Beschwerden reagieren sie mit: “Man jetzt stell dich mal nicht so an, ey!”. Auch wenn du befürchtest, zum Oberstreber zu mutieren – wenn die Gruppe auf keine Bitte zum leiser werden reagiert, melde das Ganze bei einem Mitarbeiter der Bibliothek. Denn es gilt:

⇒ In der Bib hat man sich ruhig zu verhalten, Gespräche sollten größtenteils vermieden oder leise geführt werden!

Nummer 2: Die Platzhirsche

Die erste Hürde ist genommen, die ohrenbetäubend laute Gruppe wurde der Bibliothek verwiesen. Du willst gerade durchatmen und endlich mit dem Lernen durchstarten, da setzt sich neben dich der alt bekannte Bibliotheksstreber. Er wohnt quasi in der Uni-Bib und verbringt dort seinen kompletten Tag. Dementsprechend hat er auch extrem viel Zeug dabei, das er gekonnt innerhalb von einer Minute so schnell auf dem ganzen Tisch und den Stühlen ausbreitet, bevor du auch nur den Mund vor lauter Verdutzen aufmachen kannst. Auf einmal sind überall Mappen, lose Notizblätter, Textmarker, Bücher, sein Laptop und tausend andere persönliche Sachen verteilt, und du hast für deinen Bücherstapel und Collegeblock nun noch circa drei Quadratzentimeter zur Verfügung. Mit dem Ellbogen stößt du beim Schreiben an die Wand und wenn du das Buch aufschlägst, verdeckt es deine halben Notizen. Deine Halsschlagader beginnt zu pulsieren. Lieber Bib-Streber:

⇒ Bringe nicht deinen ganzen Hausrat  mit in die Bib! Gerade in Prüfungsphasen ist der Platz dort sehr knapp und es kann sich nicht jeder ausbreiten, wie er will.

Nummer 3: Die Picknicker

Nach deiner Brandrede in Flüsterlautstärke, welche Gernot Hassknecht aus der heute show mehr als würdig gewesen wäre, hat der Bib-Streber seine Sachen kleinlaut zusammengepackt. Für ein paar Stunden herrscht ein passiv-aggressiver Friede in der Bibliothek. Dann wird es Mittag – und die Picknicker starten ihren Affront gegen dich. Da werden munter vor Remoulade triefende Sandwiches ausgepackt, mit Keksen rumgekrümelt und mit Joghurt gekleckert. Die absoluten Härtefälle muten dir auch noch Döner mit extra Knoblauchsauce zu. Fassungslos beobachtest du, wie Buchseiten verkleben, auf deine Notizen getropft wird und alles um dich herum schmatzt. Bist du eigentlich die einzige Person, die sich hier zu benehmen weiß?!

⇒ Klar, lernen macht hungrig. Aber wenn du etwas essen willst, mach doch einfach eine kurze Pause und verlasse die Bib. Ansonsten gibts nämlich eine Riesensauerei und einen Geruch wie in der Mensa.

Nummer 4: Ey Mann, wo is‘ mein Buch?

Nachdem der penetrante Knoblauchgestank langsam wieder verzogen ist, fühlst du dich in der Lage, die nächste Lernrunde einzuläuten. Dazu musst du dir neue Bücher ranholen und begibst dich auf die Suche im Bibliotheksdschungel. Dabei wirst du mit einem dir leider nur zu vertrauten Problem konfrontiert: das System sagt, das Buch ist da, aber du findest es nirgends. Du räumst ganze Regale leer, läufst jeden Kopierer ab und kriechst auf dem Boden rum. In dem Moment, wenn du dich bei der Suche nach einem Gesetzbuch plötzlich zwischen Kafka und Kant wiederfindest, weißt du: irgendein Horst hat das Buch entweder verlegt oder versteckt. Dein Tobsuchtsanfall rückt in greifbare Nähe. Deshalb:

⇒ Egal wie faul oder im Stress du bist: lege jedes Buch wieder an die richtige Stelle zurück und verstecke es nicht für deine eigenen Zwecke! Jeder hat das gleiche Recht auf die Lektüre und du willst sicherlich auch nicht, dass dir deine Materialien fehlen.

Nummer 5: Crazy Frog und Schnappi

Du bist wieder am Platz. An Lernen ist nicht mehr zu denken. Es fehlt nur noch ein Funke und du explodierst. Insgeheim schmiedest du schon verschiedenste Pläne, deine Kommilitonen auf grausamste Weise zu malträtieren. Doch auf einmal,  als ob sie dir das bereits ansehen würden, verhalten sich alle mehr als vorbildlich. Es ist mucksmäuschenstill, alle nehmen Rücksicht aufeinander und sind betont freundlich. Du beginnst gerade, wieder etwas Vertrauen in die Menschheit zu gewinnen, da passiert es. Aus irgendeiner Ecke vernimmst du plötzlich ein heftiges Stöhnen. Das darf nicht wahr sein, du befürchtest schon das Schlimmste. Hat hier gerade ernsthaft jemand Sex in der Bibliothek?! Gemeinsam mit einigen anderen neugierigen Kommilitonen gehst du dem Geräusch nach. Und ihr findet: einen Studenten, mit hochrotem Kopf, der panisch sein Handy mit dem besonders ausgefallenen Klingelton zwischen all seinen Sachen sucht. Du weißt nicht ganz ob du lachen oder weinen sollst – und erklärst deinen Lerntag für beendet.

⇒ Um nicht in so eine peinliche Situation zu geraten und andere zu stören: schalte alle deine elektronischen Geräte aus oder auf lautlos! Dazu zählt nicht nur das Handy, sondern auch der Laptop und der mp3-Player.

Unter solchen Umständen kann ein Tag in der Bibliothek ganz schön anstrengend werden! Nehmt also beim Lernen Rücksicht aufeinander. Dann kommen alle mit ihrem Stoff gut durch und haben noch genug Zeit für andere Dinge. Wie wär’s zum Beispiel mit einem spannenden Nebenjob? Die besten Stellenangebote findet ihr bei Jobmensa.