8 Tipps, wie du verheimlichst, dass du ein Ersti bist

19.09.2014

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Author: Joanna
Autor*inJoanna
Gruppe Studierender macht Selfie im Park

Oh, wie süß! Sobald die neuen Erstis über die Gänge laufen, fühlen sich die Zweit- und Drittsemester plötzlich total erwachsen. Vergessen ist die Zeit, in der sie selbst verzweifelt den Seminarraum gesucht, ihre Kopierkarten im Kopierer vergessen und am Morgen viel zu früh vor dem Hörsaal gewartet haben. Aber wie schaffst du es, direkt vom ersten Tag an cool zu sein? Berücksichtige die folgenden acht Regeln und niemand wird erkennen, dass du ein*e unerfahrener Erstsemester-Studierende*r bist:

1. Komm nicht zu früh und setz dich nicht in die erste Reihe

Ein typisches Ersti-Phänomen: Sich morgens vor 9 Uhr schon in der Uni herumdrücken – nicht, dass man zu spät kommt und sich keinen der Plätze in der ersten Reihe sichern kann. Wenn du cool sein willst, mach es wie die anderen Studierende und schleiche dich gerade noch rechtzeitig in den Hörsaal. Die Plätze der souveränen Leute sind schon seit Schulzeit und Busausflügen immer hinten. Eine wichtige Regel unter erfahrenen Studierenden ist außerdem: keine Seminare vor 9 Uhr wählen. Viel zu stressig!

2. Lass dein Abi-T-Shirt lieber zu Hause!

Ach, das waren schöne Zeiten und es ist noch gar nicht so lange her, dass du dein Abi gemacht hast. Aber in deinem neuen Lebensabschnitt sollte dein Abi-T-Shirt vielleicht doch lieber zum Schlaf-T-Shirt degradiert werden, sonst bist du schon von Weitem als Neuling erkennbar. Abi haben an der Uni übrigens alle – also kein Grund damit anzugeben.

3. Irre nicht zu auffällig durch die Uni

Am Anfang ist es ganz schön schwierig, sich im Universitätsgebäude zurechtzufinden. Das Raumnummernsystem ist undurchsichtig, der Unterschied zwischen Universitäts- und Institutsbibliothek unklar – und wo ist eigentlich die Mensa? Wenn du einen Raum oder ein Gebäude suchst, stelle dich nicht mit dem monströsen Gebäudeplan mitten auf den Campus oder stolpere kopflos in die nächste Studierendengruppe hinein, während du die Türnummern entzifferst. Viele Unis bieten zu Beginn eine Führung an, sodass du einen Überblick über das Gebäude gewinnst. Und wenn du jemanden nach dem Weg fragen willst, frag lieber den/die Pförtner*in, wenn es einen gibt oder einen einzelnen Studierenden, der dir entgegenkommt anstatt eine ganze Gruppe, die sich gerade über etwas ganz anderes unterhält. Schließ dich nach dem Seminar einfach einer Gruppe Kommiliton*innen an. Es ist sehr wahrscheinlich, dass die hungrige Meute sich auf den Weg zur Mensa macht.

4. Vermeide Tages-Updates auf dem Campus

Es wird sicher nicht die halbe Hochschule interessieren, wie dein zweiter Tag an der Uni war, was du in der Mensa gegessen hast und was du schon alles gelernt hast. Du bist ziemlich leicht als Ersti zu identifizieren, wenn du laut mit deiner Mutter oder dem/der besten Freund*in telefonierend durch den Gang wandelst und aufgeregt jedes Detail aus deinem neuen Leben berichtest. Telefonieren kannst du auch auf dem Heimweg oder zu Hause. Was auch nicht wirklich gut ankommt: ständig Fotos von deinem Uni-Alltag und den Kommiliton*innen schießen und brühwarm auf Facebook posten.

5. Beweise deine Souveränität

Du sollst dein erstes Referat an der Uni halten. Jetzt bloß keine kalten Füße bekommen! „Können wir das Referat auch zu dritt machen?“ ist eine typische Erstsemester-Frage. Jede wissenschaftliche Karriere hat irgendwann mal angefangen, also trau dich ruhig und beweise deine Eigenständigkeit. Lass dich auch während deinem Vortrag nicht aus dem Konzept bringen. Lege dir Notizen zurecht, auf die du bei einem Blackout zurückgreifen kannst. Bitte deine Kommiliton*innen, ihre Fragen am Ende deines Vortrags zu stellen, damit du dich nicht immer wieder neu sammeln musst. Und überlege dir auch eine souveräne Formulierung, falls du mal eine Frage nicht beantworten kannst. Lieber dazu stehen und die Frage an den/die Dozent*in weitergeben als unsicher herumzudrucksen oder falsche Infos zu verbreiten.

6. Verbringe die Wochenenden in deiner neuen Stadt

„Hey, kommst du am Samstag mit zum See?“ „Ähm... nee, da bin ich bei meinen Eltern...“ Am Anfang ist es vielleicht ungewohnt, aber wenn du dich richtig in deiner Studierendenstadt einleben willst, dann bleib am besten an den Wochenende dort, anstatt zum Wochenend-Heimfahrer zu werden. Gerade am Wochenende finden die guten Partys statt und die Leute "connecten" sich. Wer da jeden Freitag – samt Wäsche – die Heimreise antritt, kann leicht den Anschluss verpassen. Und ja: Es ist jetzt höchste Zeit, zu lernen, wie die Waschmaschine funktioniert.

7. Blockiere bloß nicht den Kopierer!

Du bist Ersti und willst immer gut vorbereitet sein. Daher führt dich dein Weg vom Seminar schnurstracks in die Bibliothek. Dort sammelst du dann erstmal sämtliche Sekundärliteratur aus dem Handapparat, lässt dir vom Bibliothekar das Kartensystem erklären und blockierst für die nächste Stunde den Kopierer - was bei älteren Semestern gar nicht gut ankommt! Die Erfahrung zeigt: Die ganzen Kopien wirst du zu Hause sowieso nicht lesen. Also lass es erst einmal langsam angehen. Du bekommst im Laufe deines Studiums ein Gefühl dafür, welche Literatur du wirklich brauchst. Und wenn du große Teile eines Bandes brauchst, dann überlege lieber, dir das Buch zu kaufen. Das ist auch die juristisch einwandfreie Variante. Denn auch Kopien, die man in der Unibib macht, stellen keine Ausnahme vom Urheberrecht dar. Und das kann man als Ersti wirklich nicht auf Anhieb wissen, oder?

8. Vorsicht bei der Auswahl in der Mensa

Die alten Hasen wissen schon Bescheid. Man kann in der Mensa bei der Essensauswahl ganz schön daneben liegen. Die 1 Euro 50-Variante übergehen die älteren Semester daher wissentlich. Aber auch unter den anderen Mahlzeiten wirst du bestimmt den einen oder anderen Totalausfall erleben – das bleibt leider nicht aus. Du kannst aber in der Warteschlange den älteren Studierenden über die Schulter schauen. So erfährst du vielleicht, welche der wiederkehrenden Mahlzeiten sich bereits bewährt haben und an welchen Tagen man lieber auf den Salat zurückgreifen sollte.

So, spätestens jetzt bist du gut gerüstet für die ersten Tage an deiner Hochschule! Und sollte deine Tarnung doch einmal auffliegen, sei nicht traurig. In einem halben Jahr kommen ja schon die neuen Erstis und dann kannst du dich selbst wie ein erwachsener Zweitsemester fühlen und über die Kleinen den Kopf schütteln.

Was? Die Leute sehen dich trotz unserer Tipps weiterhin als unerfahrenen, tölpelhaften Ersti an? Dann hilft dir nur noch eins, um cool zu werden: Geld! Wo du das verdienst, fragst du? Einfach mal auf Jobmensa umschauen, hier gibt's aktuell mehr als 800 lässige Studentenjobs - natürlich auch für Erstis geeignet!