Nachhaltigkeit im (Uni-)Alltag: So einfach kannst du etwas verändern!

15.01.2020

CampusgeflüsterNachhaltigkeitRatgeberTipps &Tricks
Author: Timo
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Menschen setzen Pflanzensetzlinge in die Erde

Greta und FFF-Bewegung, Fahrverbote, Kohleausstieg ‒ das Jahr 2019 war geprägt von Debatten rund um das Klima. Man hat zwar nicht unbedingt das Gefühl, dass wir einer Lösung entscheidend nähergekommen sind. Aber zumindest sind Themen wie Nachhaltigkeit und Umweltschutz wieder mehr in den Fokus des gesellschaftlichen Bewusstseins gerückt. Und bleiben wohl weiterhin präsent. Wahrscheinlich hast du dir auch schon die einen oder anderen Gedanken dazu gemacht und dir die Frage gestellt, wie du nachhaltiger leben kannst. Angesichts der Komplexität des Themas und der stark ideologisch geprägten Diskurse fällt es jedoch manchmal schwer, eine eigene Position zu vertreten und nach dieser auch zu handeln.

Du musst aber nicht unbedingt die ganz großen Fragen beantworten, um etwas zu bewegen. Denn auch kleinere Veränderungen im Alltag sind ein Schritt in die richtige Richtung und wenn viele mitmachen, kann das schon einen echten Unterschied bewirken. Wir haben einige Tipps für dich, die nicht nur die Umwelt, sondern auch deinen Geldbeutel schonen. So kannst du das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden.

Der erste Punkt klingt vielleicht trivial, aber man kann es sich nicht oft genug vor Augen führen: Wir leben zu einer Zeit und in einer Gesellschaft, die vom Überfluss geprägt ist. Das ist mit Blick auf die Menschheitsgeschichte und viele andere Länder die absolute Ausnahme. Daraus ergibt sich aber auch eine Verantwortung. Denn nur weil wir (fast) alles haben können, heißt das nicht, dass wir es auch brauchen.

So, jetzt aber genug der Theorie. Kommen wir endlich zu den konkreten Tipps, wie du deinen Alltag ohne großen Aufwand nachhaltig gestalten kannst.

Nachhaltigkeit: Strom, Wasser und Energie sparen

  • Beleuchtung brauchen nur Zimmer, die du mit deiner Anwesenheit beehrst und Strom benötigen nur Geräte, die du tatsächlich nutzt. Letzteres kann man durch Mehrfachstecker mit Abschaltmöglichkeit regeln. Goodbye Stand-by!

  • Beim Duschen und Händewaschen kannst du das Wasser abstellen, während du dich einseifst. 

  • Ohne unangenehme Heizungsluft wacht man ohne Brummschädel auf (alkoholbedingte Ursachen ausgenommen!). Je nach Gebäudeart kann es sich lohnen, nachts die Heizung auszustellen. Auch am Tag reichen 19 bis 21 Grad.

  • Lieber gelegentliches Stoßlüften als stundenlang das Fenster auf Kipp.

Clever kaufen, Müll vermeiden, Nachhaltigkeit fördern

  • Versuche unnötige Verpackungen und Plastik zu vermeiden. Beim Einkaufen kannst du Rucksäcke oder Jutebeutel nutzen. Letztere kannst du sogar für lau abstauben, wenn du an einem unserer Promostände vorbeischaust. Außerdem bieten Obst- und Gemüsenetze eine super Alternative, um auf unverpackte Produkte zurückzugreifen.

  • Selbst Aufschnitt und Käse kannst du mittlerweile oft in eigene Tupperdosen packen lassen. Auch das spart viel Verpackungsmaterial ein. Zudem gibt es in vielen Städten Unverpacktläden, die du im Sinne der Nachhaltigkeit aufsuchen kannst.

  • Dein Kaffee to go bleibt auch ein Kaffee to go, wenn du einen eigenen Thermokaffeebecher nutzt.

  • Dein Wasser schmeckt aus der Glasflasche besser, als aus der Plastikflasche. In vielen Gegenden ist auch das Leitungswasser delikat. 

  • Dein Frühstück kannst du in einer Lunchbox zur Uni transportieren. Auch hier gibt es gute Alternativen zu den billigen Plastikdingern. Die schließen eh nicht richtig und entleeren den Müsli-Obst-Mix gerne in deine Tasche.

  • Saisonal und regional einzukaufen, kann sich richtig lohnen. Die Preise für Obst und Gemüse variieren je nach Jahreszeit beträchtlich. Schau dir dazu einfach diesen Kalender an!

  • Bei Kleidung, Möbeln, Elektronik und diversen Lernmaterialien kannst du dich auch auf dem Second-Hand-Markt umsehen. Diese Übersicht bietet dir ein paar Anlaufstellen im Internet. 

  • Beim Fleischkauf gilt: Qualität statt Quantität. Wir Deutschen pfeifen uns durchschnittlich noch immer zu viel minderwertiges und unter bedenklichen Umständen „produziertes” Fleisch rein. Ein paar Tage die Woche unter dem Motto „Gemüse ist mein Fleisch” können sicher nicht schaden. 

  • Apropos Gemüse ‒ das bekommst du in vielen Gegenden auch direkt vom Bauernhof. Viele Landwirt*innen bieten Obst- und Gemüsekisten an, die du dir bequem nach Hause bestellen kannst oder direkt vom Hof abholst. Damit weißt du, woher die Lebensmittel kommen und der/die regionale Erzeuger*in wird unterstützt … ein lohnenswertes Geschäft für beide Seiten. 

Nachhaltigkeit in Freizeit und Urlaub

  • Zugegeben, Urlaub und Nachhaltigkeit zu vereinen ist nicht ganz leicht. Jeden Sommer auf Balkonien zu verbringen aber auch nicht. Ein Vorschlag zur Güte: Bei der Planung des nächsten Urlaubs könntest du dich auch in und um Europa umschauen. Es gibt unglaublich schöne und abwechslungsreiche Länder und Orte zu entdecken, die man nicht unbedingt auf dem Schirm hat. Zu vielen dieser Ziele kann man gut mit dem Zug reisen. Wenn dein Sehnsuchtsort nur mit dem Flieger zu erreichen ist, kannst du dein Gewissen mit Kompensationszahlungen ein wenig beruhigen.

  • Falls du die besonders schönen oder spannenden Urlaubsmomente verewigen möchtest und überlegst, dir dafür eine Kamera zuzulegen, haben wir einen weiteren Tipp für dich. Mittlerweile musst du dir keine GoPro mehr kaufen, die den Rest des Jahres in der Technikschublade versauert, sondern kannst sie dir entspannt bei Anbietern wie Grover leihen.

  • Für Spazierfreudige und Wanderbegeisterte bietet sich ein besondere Form der Schnitzeljagd an: Ihr bewaffnet euch mit einem Müllsack und sammelt auf dem Weg alles ein, was nicht in die Natur gehört. Der Teilnehmer mit dem prallsten Beutel gewinnt. Darüber hinaus gibt es mittlerweile auch koordinierte Aktionen, denen du dich anschließen kannst. Mach dich einfach im Internet schlau. Für Köln existiert beispielsweise eine Facebook-Gruppe namens K.R.A.K.E., die regelmäßig Aufräumaktionen veranstaltet.

  • Hin und wieder mal Digital Detox zu betreiben, kann auch nicht schaden. Man vergisst schnell, dass das Internet ohne riesige Server-Farmen, die ordentlich Strom fressen, nicht funktioniert. Schnapp dir zwischendurch mal ein Buch oder ein paar Freund*innen für einen gemeinsamen Spieleabend ‒ das ist gut für die Bindung untereinander, für das Klima und ein nachhaltigeres Leben.

Jobmensa Fazit

Wie du siehst, ist es gar nicht so kompliziert, Nachhaltigkeit in deinen Alltag zu integrieren. Vielleicht gibt es Bereiche deines Lebens, in denen es dir schwerer fällt, als in anderen. Das macht aber nichts. Wichtig ist, dass du dir überhaupt Gedanken machst, wo und wie du deinen Beitrag leisten kannst und es auch umsetzt. Wenn du ganz bewusst deinen Konsum reflektierst und zwischen dem Brauchen und dem Wollen unterscheidest, bist du schon auf dem richtigen Weg (Zur ersten Selbsteinschätzung deines CO2-Fußabdrucks bieten sich Klimarechner an). Wahrscheinlich gibt’s bei uns allen noch Luft nach oben. Aber wenn wir uns gegenseitig immer wieder motivieren, austauschen und unterstützen, ist sie zumindest frischer und sauberer. ;)