Es gibt ganz verschiedene Techniken, mit denen ein Vortrag gestaltet werden kann. Dies hat jeder in der Mannigfaltigkeit der Präsentationen bereits gehört. Wichtig ist, dass die rhetorische Technik, die man verwendet, sich aus dem Inhalt des Vortrags ergibt und diesen unterstützt. In einem Spezialthema einer Fortbildung wird der Vortrag beispielsweise automatisch frontaler als in einer eher diskursiven Thematik zu ethischen oder moralischen Fragen, die automatisch im Plenum auf Diskussion stoßen. Prinzipiell lassen sich verschiedene Formen unterscheiden, aber natürlich auch kombinieren.
Beim interaktiven Stil werden die Zuhörer ganz explizit in den Vortrag mit einbezogen. Direkte Fragen werden an das Plenum gerichtet, Abstimmungen oder Meinungsbilder eingeholt, manchmal werden sogar Exempel an einzelnen Teilnehmern durchgeführt, die eine These veranschaulichen sollen. Der interaktive Stil ist, wenn er funktioniert, sehr beliebt, da er deutlich lebendiger ist, als andere Formen des Vortrags. Durch eigene Reflexionen werden die Zuhörer in der Regel mehr mitnehmen als durch das bloße Aufsaugen von Fakten. Die Gefahr bei diesem Stil ist immer, dass keiner mitmacht. Wenn lahme Fragen in den Raum gestellt werden und nichts anderes entsteht, als eine peinliche Stille, dann hat der Vortragende entweder die falschen Diskussionsfragen gestellt oder hat in der Vorbereitung übersehen, dass er es eher mit einer verschlossenen Gruppe zu tun hat.
Ein berichtender Stil bietet sich hingegen eher bei Fachthemen an, zu denen viele der Zuhörer nur wenig sagen können, weil ihnen möglicherweise der nötige Background fehlt. Fortbildungen oder Exkurse sowie Spezialthemen sollten daher auch immer eher vom Redner selbst vorgetragen werden. Humor im Vortrag ist ein sehr beliebtes rhetorisches Mittel. Ein Witz eignet sich sehr gut um einen Vortrag zu beginnen, um so bereits von Anfang an Sympathien zu gewinnen. Zur Auflockerung zwischendurch ist ein Gag ebenfalls bestens geeignet. Neben der Fähigkeit das Publikum zu unterhalten, gibt der Witz dem Vortragenden auch die Rückmeldung, ob die Zuhörerschaft noch dabei ist. Auf der anderen Seite sollte ein fachlicher Vortrag aber auch nicht mit Stand-Up-Comedy verwechselt werden. Wer völlig untalentiert im Witzeln ist, sollte es sich drei Mal überlegen. Ein auswendig gelernter Witz an der geplanten Stelle kann manchmal auch kläglich scheitern, weil er so berechnend wirkt. Am schönsten ist es natürlich, wenn einem spontan ein Witz einfällt. Wie viel Humor die Chefetage verträgt, sollte man dabei allerdings auch nicht übersehen. Witze unter der Gürtellinie oder auf Kosten Anwesender sind natürlich nicht angebracht.
Zwischenfragen sind vielerorts Teil des Vortrages und sehr erwünscht. Wenn man das Gefühl hat, der Vortrag sollte nicht unterbrochen werden, muss man zu Beginn anmerken, dass Fragen zum Schluss beantwortet werden sollen. Allerdings sollte man sich gut überlegen, ob man Verständnisfragen tatsächlich unterbinden möchte, denn wem das Grundverständnis fehlt, wird auch dem Rest des Vortrages nicht mehr folgen können. In der Regel lockern Zwischenfragen den Vortrag auf. Falls bereits Fragen vorgezogen werden, die später noch Beantwortung finden, kann man sie ganz einfach zurückstellen. Am besten sollte man Zwischenfragen deshalb nur unterbinden, wenn man zeitlich sehr stark an eine Vortragsdauer gebunden ist und den Vortrag bereits darauf ausgerichtet hat.
Bei möglichem Lampenfieber - frühzeitig vor Ort sein, damit alles gut vorbereitet werden kann – vor allem technisch. Dann noch mal tief durchatmen. Und zur Not gibt es ja den alten Trick – sich die Zuhörer einfach nackt vorstellen!