Zeugnisse in deiner Bewerbung

04.05.2023

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Author: Redaktion
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Die Funktion der Zeugnisse in deiner Bewerbung

Die Zeugnisse in deiner Bewerbung sind Belege dafür, dass du dir die Qualifikationen, die du in deinem Lebenslauf angibst, auch tatsächlich angeeignet hast. Mitarbeitende des Personalbüros finden sie im Anhang deiner Bewerbung.

Durch die Auswahl deiner Referenzen stellst du unter Beweis, dass es dir gelingt, einen Fokus auf die entscheidenden Kriterien zu setzen. Denn wer seit Jahrzehnten im Berufsleben steht und weiterhin sein Schulzeugnis an die Bewerbung heftet, gibt ein merkwürdiges Bild ab.

Durch deine Zeugnisse gewinnt dein potenzieller Arbeitgeber oder deine potenzielle Arbeitgeberin einen Eindruck, wie du dich in ähnlichen beruflichen Positionen geschlagen hast – und zwar nicht nur von dir selbst offen gelegt, sondern auch von deinen bisherigen Arbeitgebenden bestätigt.

Inwiefern du deine Zeugnisse für einen positiven Eindruck über deine Person nutzen kannst, erfährst du hier.

Vor dem Online-Zeitalter war es nicht unüblich, der Bewerbung einfach alle Zeugnisse, die man besaß, als Anlage anzufügen. Spätestens seitdem man aber die E-Mail-Postfächer anderer Leute nicht mehr mit großen Anhängen verstopfen sollte, lautet das Motto: Klasse statt Masse!

Deine Person repräsentierst du durch deine Zeugnisse am besten, wenn du dich mit folgenden Aspekten auseinandersetzt:

  • Kümmere dich rechtzeitig darum, aktuelle Zeugnisse zu erhalten, die du deiner Bewerbung als Anlage hinzufügen kannst!

  • Wähle sorgfältig aus, welche Zeugnisse für deine Bewerbung relevant ​sind!

  • Wie hängt man Zeugnisse an die Online-Bewerbung an?

  • Wie hängt man Zeugnisse an die Papier-Bewerbung an?

Aktuelle Zeugnisse

Dem neuen Arbeitgebenden nutzt ein altes Schulzeugnis nicht viel, denn zum einen hast du dich seit deiner Schulzeit vermutlich ziemlich verändert; zum anderen sind die Qualifikationen, die die Mitarbeitenden der Personalabteilung  interessieren, meist ganz andere als die Kompetenzen, die du in der Schule erworben hast.

Optimal wäre es deshalb, wenn du ein aktuelles Zeugnis hättest, dass du deiner Bewerbung beilegen kannst. Doch wie erklärt man dem derzeitigen Arbeitgebenden, dass man gerne ein Zeugnis haben möchte, ohne ihm gleich auf die Nase binden zu müssen, dass man sich anderweitig bewerben will?

Diese Situation ist oft schwierig, deshalb werden viele sich stattdessen dafür entscheiden, lieber das Zeugnis ihres vorherigen Arbeitgebenden einzusenden – Mitarbeitende einer Personalabteilung haben dafür üblicherweise Verständnis. Schwierig wird es hingegen, wenn du noch ganz am Anfang deiner Karriere stehst. Denn dann ist deine Auswahlmöglichkeit nicht so groß.

In diesem Fall solltest du wachsam die Gelegenheiten nutzen, die sich dir bieten. So kannst du zum Beispiel deine vorgesetzte Person um ein Zwischenzeugnis bitten, wenn du von einem Arbeitsbereich in den nächsten wechselst oder wenn du vereinbarte Zielvorgaben erreicht hast.

Vor allem solltest du aber immer, wenn du einen Arbeitsplatz wechselst oder wenn eine Beschäftigung zu Ende geht, daran denken, dir ein Zeugnis ausstellen zu lassen. Auch wenn sich dein/e Chef*in vielleicht nicht damit befassen möchte – du hast ein Anrecht darauf, eine Beurteilung für deine Tätigkeit zu erhalten.

Welche Zeugnisse sind relevant?

Schulzeugnisse sollten nur Berufsanfänger*innen an ihre Bewerbung anhängen, die kaum andere Referenzen vorzuweisen haben – denn das Abitur von jemandem, der seit Jahren im Berufsleben steht, ist für Mitarbeitende der Personalabteilung nicht mehr relevant. In aller Regel gilt, dass das Abschlusszeugnis der Hochschule genügt. Mitarbeitende der Personalabteilung lesen zusätzlich lieber Zeugnisse von beruflichen Stationen, hierzu zählen auch Studentenjobs oder Praktika, die in Zusammenhang mit dem ausgeschriebenen Job stehen.

Somit ist es deine Aufgabe abzuwägen, welche Zeugnisse von Interesse sind. Sollte deine vorherige Stelle nichts mit dem Job, für den du dich bewirbst, zu tun haben, kann der Mitarbeitende der Personalabteilung sich immerhin ein Bild über deine Soft Skills verschaffen. Solltest du Zeugnisse über Tätigkeiten besitzen, die der ausgeschriebenen Stelle auch fachlich ähneln, sind diese jedoch immer vorzuziehen.

Denke daran, dass deine Zeugnisse deinen Lebenslauf unterstützen. Wenn dein Lebenslauf nicht überzeugt, werden Zeugnisse das Ruder vermutlich kaum herumreißen können. Andersherum wird ein Mitarbeitender der Personalabteilung, dem dein Lebenslauf gefällt, deine Zeugnisse eher ergänzend betrachten. Ein ganzer Stapel an Dokumenten kann sich da manchmal sogar negativ auswirken, wenn es wie Imponiergehabe erscheint.

Wie hängt man Zeugnisse an die Online-Bewerbung an?

In der Online-Bewerbung gilt nach wie vor – dein Anhang sollte eine Größe von drei Megabyte nicht überschreiten. Wenn Mitarbeitende der Personalabteilung lange brauchen, um deine Mail herunterzuladen und währenddessen keine anderen Mails empfangen können, hinterlässt das nämlich keinen besonders guten Eindruck.

Du solltest es vermeiden, jedes Zeugnis einzeln anzuhängen. Wenn du mehrere Zeugnisse als Referenz verwendest, packe sie einfach in eine zusammenhängende Datei und beschrifte diese so, dass sie leicht erkennbar ist, z. B. mit „Anlage Zeugnisse“ und deinem Namen.

Eine andere Variante ist, die komplette Bewerbung als einen einzigen E-Mail-Anhang zusammenzustellen. Du machst es den Mitarbeitenden der Personalabteilung dabei einfacher, wenn du auf dem Deckblatt angibst, welche Zeugnisse du hinzugefügt hast.

Wie hängt man Zeugnisse an die Papierbewerbung an?

Die Papierbewerbung ist in vielen Bereichen inzwischen selten geworden. Auch hier folgt der Anhang wie bei der Online-Bewerbung ganz am Schluss, hinter Anschreiben, Lebenslauf und Motivationsschreiben. Die Reihenfolge solltest du ebenfalls auf einem Deckblatt vermerken.

Wichtig ist, dass du niemals unaufgefordert beglaubigte Kopien oder gar Originale einreichst. Den Personalabteilungen genügen, sofern nicht anders angegeben, unbeglaubigte Kopien. Manchmal kann es sein, dass du dann zum Vorstellungsgespräch ein Original mitbringen sollst. Schwindeln ist also verboten!

Fazit

  • „Viel hilft viel“ gilt beim Anhang der Zeugnisse nicht! Setze durch deine Auswahl einen Fokus!

  • Hänge keine Zeugnisse an, die älter als zehn Jahre sind.

  • Wenn du einen Hochschulabschluss hast, brauchst du dein Schulzeugnis nicht mehr hinzuzufügen.

  • Wenn nicht anders erwünscht, genügen unbeglaubigte Kopien.

  • Dein Anhang bei einer Onlinebewerbung sollte nicht größer als 3 Megabyte sein.

  • Liste deine Zeugnisse auf dem Deckblatt auf, um den Personaler*innen einen Überblick zu verschaffen.